Künstler:in

Julian Charrière

Der aus der französischen Schweiz stammende und in Berlin lebende Künstler Julian Charrière (geb. 1987 in Morges, Schweiz) schlägt mit seinen Werken eine Brücke zwischen Umweltwissenschaft und Kulturgeschichte. Seine Performance, Skulptur und Fotografie verbindenden Projekte gehen oft auf Feldforschung an entlegenen Orten ausgeprägter geophysikalischer Identitäten wie Vulkane, Eisfelder und verstrahlte Gebäude und Landstriche zurück. Seine Arbeiten erkunden postromantische Konstruktionen der „Natur“ und inszenieren die Spannungen zwischen tiefliegenden oder geologischen und menschlichen Zeitmaßstäben. Zugleich reflektiert Charrières Herangehensweise den Mythos des Künstlers als Suchenden und die Frage, worauf sich diese Suche im Zeitalter der Globalisierung richten kann. Seine Interventionen, die zeitlos anmutende Bilder mit Fragen der Gegenwart verknüpfen und sich an der Grenze zwischen Mystik und Materialität bewegen, bringen die Komplexitäten unseres Verhältnisses zum Ort als solchen auf den Punkt.Charrière hat bei Olafur Eliasson studiert und in dessen Institut für Raumexperimente mitgearbeitet. Seine Arbeiten waren in Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen und Institutionen in aller Welt zu sehen, darunter im Dallas Museum of Art, Dallas (2021); MAMbo, Bologna (2019); Hayward Gallery, Southbank Centre, London (2018); Palais du Tokyo, Paris (2017); Parasol Unit Foundation, London (2015); Musée des Beaux-Arts, Lausanne (2014). Seine Arbeiten wurden auf der 57. Biennale di Venezia (2017), der Antarctic Biennale (2017), der Taipei Biennale (2018) und der 12. Biennale de Lyon (2013) ausgestellt. Charrière ist unter den vier Nominierten für den Prix Marcel Duchamp 2021 und stellt im Rahmen dessen ab Oktober im Centre Pompidou in Paris aus.